Berufliche Mobilität: Interview mit Oliver Gürtler, Microsoft

Strategie für Business-Mobility

Im Interview betont Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows von Microsoft Deutschland, dass ein Verzicht auf mobile Technologien meist eine Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit im IT-Markt bedeutet.

Oliver Gürtler, Microsoft

„Flexiblere Arbeitsweisen und -modelle werden von vielen Kunden sowie Mitarbeitern bereits heute vorausgesetzt“, weiß Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows von Microsoft Deutschland.

Herr Gürtler, welchen Stellenwert genießt das Thema „Enterprise Mobility“ aktuell in den Großunternehmen?
O. Gürtler:
Mobile Technologien sind längst Teil unseres privaten und beruflichen Lebens, moderne Arbeitstrends wie BYOD sind die Folge eben dieser Entwicklung. Trotzdem nutzen viele Organisationen und Unternehmen heute noch nicht das vollständige Potential von Enterprise Mobility. Dessen Einbettung in eine ganzheitliche Gesamtstrategie des IT-Systems wird oft vernachlässigt, wodurch Unternehmen zukünftiges Wachstum und Arbeitseffizienz riskieren.

Kann es sich ein Unternehmen heutzutage überhaupt noch leisten, auf die Mobilisierung von Geschäftsprozessen zu verzichten? Welche Chancen und Möglichkeiten werden dadurch verschenkt?
O. Gürtler:
Ein Verzicht auf mobile Technologien bedeutet meist auch die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit. Flexiblere Arbeitsweisen und -modelle werden von vielen Kunden sowie Mitarbeitern bereits heute vorausgesetzt. Ohne eine Business-Mobility auf Basis eines ganzheitlichen Ökosystems riskieren Unternehmen nicht nur Wachstum auf Kundenseite, auch die Attraktivität bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter wird eingeschränkt.

Wer stößt die Umsetzung einer mobilen Strategie im Unternehmen in der Regel an?
O. Gürtler:
Solche Strategien entstehen oftmals von unten. Mitarbeiter, die eigene Devices mit in die Unternehmen bringen, stellen IT-Verwaltungen vor die Herausforderung, diese Geräte nahtlos in das Firmennetzwerk einzubinden. Das führt letztendlich zu einem Nachdenken über die Ausrichtung des IT-Gesamtsystems.

Was sind die ersten Umsetzungsschritte einer Mobility-Strategie und was muss dabei beachtet werden?
O. Gürtler:
Business-Mobility muss einer ganzheitlichen Strategie folgen. Damit Mitarbeiter direkt effizient arbeiten können, muss sich die Unternehmenslösung in einer einheitlich-gewohnten Nutzeroberfläche präsentieren und die gewohnte Sicherheit sowie Verwaltbarkeit auch von unterwegs gewährleisten. Sind die Mitarbeiter erst an Bord und die Lösung in ein einheitliches System eingebunden, dann kann die neue Mobilität ihre volle Power entfalten.

Welche Hürden sind bei einem Enterprise-Mobility-Projekt oftmals zu bewältigen? Welche Aspekte gehören zu den größten Herausforderungen?
O. Gürtler:
Arbeitstrends wie Bring Your Own Device (BYOD) führen in der Regel dazu, dass Devices unterschiedlichster Hersteller auf eine einheitliche Firmenplattform treffen. In der Folge werden mobile Geräte viel zu häufig verstärkt als Insellösungen und unabhängig von bestehenden Geschäftsprozessen und IT-Systemen eingesetzt. Dieses stellt die IT-Verwaltungen vor die große Herausforderung, eine ausreichende Sicherheit sowie Verwaltbarkeit der Geräte sicher zu stellen. Letztendlich ist das nur über die Etablierung einer einheitlichen Gesamtstrategie möglich.

Wie wird sich der Bereich „Enterprise Mobility“ Ihrer Meinung nach zukünftig entwickeln?
O. Gürtler:
Die Zukunft von Enterprise Mobility liegt in einem ganzheitlichen Angebot, das mit einem Betriebssystem über alle Devices hinweg zu einem plattformübergreifenden Ökosystem verschmilzt. Denn nur über eine einheitlich-gewohnte Benutzeroberfläche findet Business-Mobility uneingeschränkte Akzeptanz bei den Mitarbeitern und führt auf direktem Wege zu mehr Produktivität sowie Effizienz.

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